Die Geschichte des Ringens

Zwar sind mittlerweile verschiedene Sportarten aus dem asiatischen und ägyptischen Raum bekannt, die dem Ringen sehr ähnlich sind. Das heutige Ringen wie wir es kennen hat seine Ursprünge jedoch in der griechisch-römischen Antike:

Von der Antike zur Neuzeit

Die Regeln im antiken Griechenland waren recht simpel: Die Sportart kam ohne Bekleidung, Bodenkampf oder Gewichtsklassen aus. Sieger war derjenige, der seinen Gegner dreimal nacheinander zu Boden werfen konnte. Damals wurde die Sportart unter dem Namen Pale bekannt.

Später wurde Pale mit dem Faustkampf kombiniert und es entstand ein Sport, bei dem außer Kratzen und Beißen nahezu alles erlaubt war. Sieht man sich die heutigen Kampfsportarten an, würde man die damalige Art zu ringen sicherlich am ehesten mit Sumo vergleichen, einer bekannten japanischen Kampfkunst.

Um die neue Sportart, welche wie erwähnt mit dem Faustkampf kombiniert wurde, vom alten Begriff Pale abzugrenzen, entwickelte sich der Name Pankration. Unter diesem wurde die neue Sportart auch bei den olympischen Spielen zum festen Bestandteil des Programms. Genauer gesagt stellte das Ringen einen Teil des Pentathlons dar – neben Laufen, Weitsprung, Diskus- und Speerwurf.

Eine lange Zeit wurde das Ringen ausschließlich als Sport ausgeübt. Erst im Mittelalter begann man, auch einen militärischen Nutzen aus den Kampftechniken zu ziehen. Hans Talhoffer, ein deutscher Fechtmeister, ist ein bekanntes Beispiel hierfür: In seinem Fechtbuch, das er 1459 veröffentlichte, liegt ein klarer Schwerpunkt in der Kombination aus Kampftechniken des Ringens und des Fechtens.

Im 16. Jahrhundert schrieb Fabian von Auerswald das Buch Ringkunst, das die Sportart so darstellte, wie sie zu dieser Zeit von den weltberühmten Ringmeistern gelehrt wurde. Die Schüler waren hierbei jedoch keine Profisportler oder Soldaten, sondern vorwiegend Mitglieder des Adels. Allerdings verdeutlicht dies, wie beliebt dieser Sport schon vor Hunderten von Jahren war.

Seit 1896 finden die Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Seitdem ist das Ringen wieder fester Bestandteil der Disziplinen. Obwohl der Sport so beliebt ist, finden Weltmeisterschaften erst seit etwa siebzig Jahren, ab 1950, statt.