Die Ringer-Bundesliga ist, wie beim Fußball oder Handball auch, die höchste Spielklasse in Deutschland. Es gibt hier ebenso eine Erste und eine Zweite Liga. Es gibt jedoch eine ganze Reihe an Unterschieden, auf die wir hier näher eingehen möchten. Unsere Bundesliga der Ringer ist noch jung, im Jahre 1964 wurde sie erst eingeführt. Dies ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Ringen eine der ältesten Disziplinen im sportlichen Wettkampf überhaupt ist. In der Historienforschung wurden ersten Aufzeichnungen über den Ringkampf im Jahre 800 vor Christus entdeckt. Als aktiver Ringer darf man sich somit glücklich schätzen, eine solch lange Tradition weiter mit Leben füllen zu dürfen.
Als dann in Deutschland 1964 die Ringer-Bundesliga eingeführt worden ist, hat man sich auf einen Modus geeinigt, der sich doch deutlich von dem des Fußballs unterscheidet. Er kommt dem Modus der amerikanischen Basketball-Liga, der NBA, erheblich näher. Denn gespielt wird mit sogenannten „Play-Off-Runden“. Das bedeutet, dass im ersten Teil der Saison in drei verschiedenen Gruppen, hier beim Ringen heißen diese Gruppen „Staffeln“, die Endrundenteilnehmer auserkoren werden. Es gibt dabei einen Hin- und einen Rückkampf.
In jeder dieser Staffeln treten bis zu acht Mannschaften gegeneinander an. Die Staffel Südost wird von den folgenden Vereinen vertreten:
- SV St. Johannis 07
- FC Erzgebirge Aue
- RSV Rotation Greiz
- TSV Westendorf
- WKG Plauen / Pausa
- SV Siegfried Halbergmoos-Goldach
- SV Wacker Burghausen
In der Staffel Nordwest begegnen sich die Teams aus:
- TV Aachen-Walheim
- Red Devils Heilbronn
- SC Kleinostheim
- KSV Witten
- ASV Mainz 1888
- RV Lübtheen
- RC CWS Düren-Merken
- SV A. Nackenheim
Dann gibt es noch die Staffel Südwest, hier sind die folgenden Mannschaften dieses Jahr mit dabei:
- ASV Urlhofen
- KSV Köllerbach
- RG Hausen-Zell
- ASV Hüttigweiler
- AC Siegfried Heusweiler
- RKG Freiburg 2000
- KV Riegelsberg
- TUS Adelhausen
Im ersten Halbjahr der Spielzeit wird innerhalb der Staffeln gekämpft. Ab Januar wird es spannend. Dann beginnen die „Play-offs“, jetzt wird der deutsche Meister ermittelt. Die besten Mannschaften der Staffeln treten dann gegeneinander an. Im März einer jeden Spielzeit steht dann fest, welches sich, als das beste Team des Landes, deutscher Meister nennen darf.
Dieser Modus hat viele Vorteile, besonders für die Zuschauer und Fans. Denn während des ersten Teils der Saison werden nur Kämpfe innerhalb der eigenen Staffel ausgetragen. Die Mannschaften liegen alle in einer bestimmten Region, somit ergeben sich relativ kurze Anfahrtswege und kostspielige Hotelübernachtungen fallen dadurch weg. Bei den Auswärtskämpfen ergibt sich im Zuge dessen ein stets hoher Anteil von Gäste-Fans, dass hilft der eigenen Mannschaft ungemein. Weiterhin hat sich herausgestellt, dass es den Zuschauern besser gefällt, gegen andere Mannschaften aus der Region zu kämpfen. Als Gründe wurden die höhere Rivalität und der sich daraus ergebende Ansporn, das „Lokalderby“ zu gewinnen, genannt.
Dass der deutsche Meister erst zwischen Januar und März ermittelt wird, hält die Spannung ebenfalls auf hohem Niveau. Eine langweilige Saison, wie sie zuletzt in der Fußball-Bundesliga immer öfter zu beobachten gewesen ist, fällt somit weg. Beim Ringen bleibt die Spannung bis zum Schluss extrem hoch. Hier können sich zum Saisonende immer mehrere Mannschaften berechtigte Hoffnung auf den begehrten Titel machen. Das kommt bei allen sehr gut an. Jede Saison ist eine völlig neue Herausforderung und von den Athleten werden das ganze Jahr über Höchstleistungen erwartet.
Es gibt bereits erste Überlegungen, diesen Spielmodus auch im deutschen Fußball einzuführen. In anderen Ländern ist dies bereits der Fall. Es wäre eine Sensation. Wir dürfen gespannt sein.